
Im Jahre 1939 gehoerte die Gemeinde Kückhoven mit den Orten Schwanenberg, Golkrath, Gerderath und Venrath zum Amt Erkelenz – Land. Oberbürgermeister war Peter Meyer wohnhaft in Kückhoven. Der Amtsbürgermeister von Erkelenz-Land, Gustav Meyer, amtierte zugleich auch als Bürgermeister der Stadt Erkelenz.
Der Gemeinderat bestand nur dem Namen nach und hatte keine Befugnisse. Die benannten Mitglieder waren: Martin Peters, Gottfried Pardon, Arnold Schmitz (Kaufmann) und Josef Vieten (Gastwirt). Als Beigeordnete waren Peter Matzerath (Landwirt) und Josef Lievre (Ortsbauernführer) berufen.
Am 1. Oktober 1935 war die Gemeinde Kückhoven, die bis dahin ein eigenes Amt gebildet hatte, in das neue Amt Erkelenz-Land mit Sitz in Erkelenz eingegliedert worden. Als Landrat des Kreises Erkelenz amtierte Dr. Wessel, als Kreisschulrat Johannes Nüsgens.
An der Schule in Kückhoven wirkten als Lehrkräfte: Hauptlehrer Peter Albert, Lehrer Josef Serve, Lehrerin Anna Hamecher und Lehrerin Luise Mayntz.
Pfarrer der Gemeinde war Dechant Heinrich Grosche.
Das Gebiet Erkelenz-Stadt und das Amt Erkelenz-Land war damals, weil die Staatsverwaltung von der NSDAP überlagert war, in zwei politische Ortsgruppen eingeteilt. Die Grenze verlief mitten durch das Stadtgebiet von Erkelenz, sodass die südliche Stadthälfte der Ortsgruppe Erkelenz-Süd und die nördliche der Ortsgruppe Erkelenz-Nord zugeteilt war.
Kückhoven gehörte mit den Orten Venrath und Kaulhausen zur Ortsgruppe Erkelenz-Süd. Ortsgruppenleiter war der Pg. Scheuerle und Zellenleiter von Kückhoven der Pg. Heinrich Wallrafen.

Im Hintergrund links das Kriegerdenkmal aus dem 1. Weltkrieg und rechts das ehemalige Bürgermeisteramt.

Durch gesetzgeberische Maßnahmen in den Jahren 1933 – 36 war der Wohlstand des deutschen Volkes im Vergleich zu der Zeit um 1930 erheblich gestiegen. Auch in Kückhoven verfügten fast alle Familien über ein befriedigendes Einkommen. Der Landwirtschaft war durch ein Entschuldungsverfahren, verbilligte Düngemittel sowie durch die Einrichtung des Landjahres und des Reichsarbeiterdienstes (RAD) geholfen worden. Das Handwerk erlebte eine neue Blütezeit. Auch die Arbeiterschaft hatte eine wesentliche Besserung ihrer wirtschaftlichen Lage erfahren. Durch die Wohlfahrtseinrichtungen des Staates und der Partei war weitgehend dafür Sorge getragen, dass Hilfsbedürftige, insbesondere auch Frauen und Kinder, jede nur mögliche Unterstützung erfuhren.
Über allem aber lag, insbesondere seit den politischen Ereignissen des Jahres 1938, die Vorahnung einer neuen gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen dem sogenannten “Dritten Reich” und seinen Gegnern. Bereits im Sommer 1938 war der 1921 von Christian Corsten erbaute Tanzsaal für militärische Zwecke beschlagnahmt worden, eine Maßnahme, die neben viele anderen auf eine bevorstehende kriegerische Verwicklung hindeutete.

Bereits am 24. August 1939 wurde einigen Bewohnern unseres Dorfes der Einberufungsbefehl zugestellt.
Zum 26. August hatte eine große Anzahl von Zivilisten aus Köln ihre Gestellungsbefehle zur Einkleidung nach Kückhoven erhalten. Im Saale Corsten lagerte die vollständige Ausrüstung für eine Batterie Feldatillerie. Die für die Bespannung der Geschütze und Bagagewagen benötigten Pferde musste von der hiesigen Landwirtschaft gestellt werden.
Am 28. August rückte die hier eingekleidete Batterie feldmarschmäßig ausgerüstet zur Eifel aus. Ende August gab die NSV. den Befehl aus, die vielen aus Essen und Umgebung hier zur Erholung weilenden Kinder mit einem Sonderzug in ihre Heimat zurückzubefördern.
Auch erfolgte in diesen Tagen die Beschlagnahme der vorhandenen LKW und PKW sowie Motorräder für Wehrmachtszwecke.
Eine diesbezügliche Sammelstelle war in Erkelenz am Bahnhof eingerichtet worden (Bild rechts).