1001n. Chr. – 1500n. Chr.

Das Rittergeschlecht von Kückhoven

Woher die “Ritter von Kückhoven” kamen, wer sie belehnt und begütert hatte, wissen wir nicht. Das Land, dass die Römer bereits besiedelt hatten, scheint nach ihrem Abzug besonders während der Zeit, da die Franken hereinbrachen, menschenarm gewesen zu sein. Jahrhundertelang hatte das Land nun Zeit, sich wieder zu bewalden. Der Name Kückhoven, der aber bereits im Jahre 1000 genannt wird, deutet an, dass es damals wieder bevölkert war. Das Dorf hatte sich also in der späten Frankenzeit gebildet. Der erste Kückhovener, der im Jahre 1250 genannt wird, heißt sonderbarerweise Heinrich de Busco (aus dem Busch) Aber seine beiden Söhne werden Ritter von Kückhoven genannt. Nach allgemeiner Annahme lag ihr Gehöft am Nordwestende des Bonental in der Nähe von Erkelenz.

Heinrich de Busco war um das Jahr 1250 Schultheiß in Erkelenz. Der Zehnte der Güter in Erkelnz und Kückhoven gehörte damals dem Marienstift in Aachen. Vorher hatte Graf Immo, dem unsere ganze Gegend bis nach M. Gladbach gehörte Anspruch darauf. Er besaß viele Güter, wie Erkelenz, Oestrich, Berg (Wegberg), Beeck, Rickelrath und Immerath.

Im Jahre 966 trat er diese Güter an Kaiser Otto I. ab. Otte schenkte diese Güter dem Marienstift in Aachen. Bei dieser Aufzählung ist zwar Kückhoven nicht benannt. Da wir aber wissen, dass das Aachener Stift bis zum Ende des 13. Jahrhunderts in unserer Gemarkung begütert war und Kückhoven mit Erkelenz zeitweise gemeinsam verwaltet wurden, dass der Hof Kückhoven zu den Gütern gehörte, die unter Erkelenz genannt sind.

Der Name Ritter “vom Busch” ist vielleicht daher zu erklären, dass das Rittergehöft am Rande des Gehözes Wahnenbusch und Eulenbusch lag, das sich über die ganze Höhe ausbreitete.

Zur Zeit des Aachener Propstes Otto von Eberstein (1218 – 1266) machten sich in Erkelenz Bestrebungen geltend, das Schultheißamt erblich zu machen und es so der Verfügung des Probstes zu entziehen. Der Schulze Heinrich de Busco hatte zwei Söhne,Ritter Emund von Kückhoven und dessen älteren Bruder, die nach dem Tode des Vaters das Schultheißamt weiter zu führen gedachten.

Otto von Eberstein aber sandte den Schulzen Rütger Stipe nach Erkelenz. Doch die beiden Söhne des Heinrich de Busco wollten sich aus dem Amte des Vaters nicht verdrängen lassen.

Auf der Seite der Kückhovener stand derEdelherr Gottfried von Heinsberg, der auch Ansprüche auf das Amt des Schulzen gelten machte.

Es kam zu Streitigkeiten, in deren Verlauf der ältere Ritter von Kückhoven den Schulzen Rütger Stipe tötete.

Im Jahre 1308 aber erhob der Bruder des Mörders, Emund von Kückhoven, erneut Anspruch auf das Amt des Vaters und setzte sich mit Gewalt in das Amt des Schulzen, mit allen Rechten auf Güter und Zehnten ein.