Dorfentwicklungskonzept
Kückhoven 2019
(wird ständig fortgeschrieben)
Stand 07.10.2019
Das Verfahren
Die Dorfgemeinschaft Kückhoven hatte per Handzettel alle Bürgerinnen und Bürger von Kückhoven zu einer Auftaktveranstaltung für die Erarbeitung eines Dorfentwicklungskonzeptes eingeladen. Am Sonntag, 28. April 2019, trafen sich interessierte Bürgerinnen und Bürger in der Mehrzweckhalle. Im Unterschied zu Venrath und Holzweiler, die ihre Dorfentwicklungskonzepte durch Landesmittel gefördert und mit fachmännischer Unterstützung erarbeitet haben, entwickelt Kückhoven sein Konzept eigenständig und ohne finanzielle Unterstützung, moderiert durch die Dorfgemeinschaft (DGM).
Jürgen Simon, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, erläuterte zunächst die Rahmenbedingungen und Ziele des Entwicklungsprozesses. Nach einer Stärken- und Schwächenanalyse sollten ungeachtet der möglichen Betroffenheit durch den fortschreitenden Braunkohletagbau Garzweiler II in fünf Handlungsfeldern Vorschläge zur Verschönerung und Verbesserung des Dorfes und seiner Infrastrukturen durch die anwesenden Bürgerinnen und Bürger erarbeitet und festgehalten werden:
• Gemeinschaft und Soziales (Handlungsfeld 1)
• Öffentlicher Raum und Verkehr (Handlungsfeld 2)
• Landschaft und Freizeitgestaltung (Handlungsfeld 3)
• Bauen, Wohnen und Energie (Handlungsfeld 4)
• Gewerbe und Versorgung (Handlungsfeld 5)
Am 23. Mai 2019 fand auf Einladung der Dorfgemeinschaft ein erstes Folgetreffen statt. Die Vorschläge aus der Auftaktveranstaltung wurden einzeln diskutiert. Am 18. Juni wurde auf einem weiteren Arbeitstreffen festgelegt, wer sich um welche Themen kümmert und wie mit jedem Vorschlag weiter verfahren werden soll. Beim Arbeitstreffen am 10. September stellten die Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse vor. Diese wurden am 1. Oktober einem Planer der Stadt Erkelenz vorgestellt.
Dieses Konzept wird ständig auf dem aktuellen Stand gehalten und ist auf der Homepage zu verfolgen, um die Transparenz des Verfahrens zu gewährleisten.
Die Ergebnisse
• Mehr Grün für die Umwelt,
• ein besseres optisches Ortsbild,
• sozialer Raum für Jugend und Vereine,
• bessere Nahversorgung,
• eine Lösung für die Belastungen der Katzemer Straße
kristallisierten sich als „Big Five“ auf der Wunschliste der Bürgerinnen und Bürger für eine verbesserte Lebenssituation und als Kernthemen des Dorfentwicklungskonzeptes heraus.
Handlungsfeld 1 – Gemeinschaft und Soziales
Treffmöglichkeiten für die Jugend und Veranstaltungsräume für die Vereine stehen zur Verbesserung des sozialen Miteinanders ganz oben auf der Agenda der beteiligten Bürger. Auf jeden Fall soll in der neu zu bauenden Mehrzweckhalle ein Raum für die Vereine mit eingeplant werden.
Vorgehen: in Arbeit; Stadt und Vereine planen den Raum in der MZH gemeinsam; Jugendtreff: Vorschlag wird von der DGM an die Kirche weitergeleitet.
Aufgrund der veränderten Ortsstruktur durch neue Baugebiete halten die Bürger eine Neuaufteilung der Nachbarschaften zur Organisation von kirchlichen bzw. karnevalistischen Aktivitäten für überfällig.
Vorgehen: in Arbeit; Stadt und Vereine planen den Raum in der MZH gemeinsam;
Jugendtreff: Vorschlag wird von der DG an die Kirche weitergeleitet. Evtl. über Facebook bekannt machen nach Absprache mit Kirche.
Aufgrund der veränderten Ortsstruktur durch neue Baugebiete halten die Bürger eine Neuaufteilung der Nachbarschaften zur Organisation von kirchlichen bzw. karnevalistischen Aktivitäten für überfällig.
Vorgehen: Auf der DG-Sitzung am 2.10. wurde beschlossen, dass die Neuaufteilung unter Federführung der DG in Angriff genommen wird. Alle kirchlichen und karnevalistischen Nachbarschaftsvorstände sollen ermittelt und eingeladen werden.
Handlungsfeld 2 – öffentlicher Raum und Verkehr
Hier wurden zahlreiche Vorschläge zur
A) Verschönerung des Ortsbildes und zur
B) Verbesserung der Verkehrssituation
gemacht.
Das A) Erscheinungsbild von Kückhoven soll durch dreierlei Maßnahmen optimiert werden:
1. Mehr Sauberkeit: Man wünscht sich eine häufigere Reinigung von öffentlichen Plätzen, die sofortige Beseitigung von Schmierereien, mehr Abfalleimer und Schilder wie „Haltet euer Dorf sauber“. Auch Hundekot-Eimer mit Beuteln am “roten Platz” werden genannt. Eine Nachhaltigkeitssammelstelle (z.B. in der Postfiliale/ Pfadfinder) wird angeregt.
Vorgehen:
Eine Arbeitsgruppe kommt zum Ergebnis, dass K. relativ sauber ist, Danke-Schild an Mülleimer und Mülleimer neben Kot-Station werden angeregt bzw. bei Stadt beantragt; Zigarettenstummel auf Sportgelände werden kritisiert, evtl. TuS ansprechen.
2. Mehr Grün: Die Bewohner setzen sich für umweltfreundliche Bepflanzung an Straßen, Plätzen, Häusern und Vorgärten ein und regen einen Vorgarten-Wettbewerb an (Motto: Grün statt Kies). Insgesamt sollen bienen- und insektenfreundliche Grünanlagen an bisherigen Brachflächen, z.B. am Ortseingang, entstehen; ebenfalls sollen Blühstreifen für Insekten angelegt werden (z.B. in Kooperation mit dem NABU). Bewusst sprechen sich die beteiligten Bürger gegen die Zunahme von Stein-Vorgärten aus, da sie zu Wärmestau und Versiegelung des Bodens beitragen und keinen Lebensraum für Kleintiere bieten. Eine Unterstützung der „Ackeraktion“ des katholischen Kindergartens wird in diesem Zusammenhang für wünschenswert gehalten.
Vorgehen: Eine Arbeitsgruppe hat ein Grünkonzept (s. Grünkonzept) erarbeitet, die DG plant einen Vorgarten-Wettbewerb fürs Frühjahr.
3. Präsentation neuer Gestaltungselemente: Begrüßungsschilder am Ortseingang sollen Besucher willkommen heißen. Historische Hinweisschilder mit Bebilderung sollen die Ortsgeschichte in Erinnerung halten. Ein Ständebaum soll auf die Aktivitäten und das Gewerbe im Ort hinweisen. Auch die Wegekreuze sollen besser gepflegt werden.
Vorgehen: Die entsprechende Arbeitsgruppe hat Angebote für einen Ständebaum eingeholt; historische Schilder können über den Heimatscheck gefördert werden; Antrag wird von DG gestellt.
Anstelle eines teuren Ständebaums kann auch eine gut sichtbare Wandfläche der neuen Mehrzweckhalle für die Vereinsdarstellung genutzt werden.
Umsetzung: Die Begrüßungsschilder an den drei Ortseingängen sind im August 2020 aufstellt worden.
Die Bürger wünschen sich eine kreative Umgestaltung des „roten Platzes“ mit Bänken, Bäumen und Blumen. Zur Förderung der Nachbarschaftshilfe soll dort auch ein zentral aufgestelltes „Schwarzes Brett“ (Biete …, Suche…) beitragen. Ein Bücherschrank soll zum Tausch von Literatur aufgestellt werden.
Auch die Pflasterung soll dort erneuert werden, wo sie zur Pfützenbildung neigt.
Vorgehen:
Eine Arbeitsgruppe hat erste Vorschläge erarbeitet und einen Plan entworfen. Ein Teil der Umgestaltung kann als Gemeinschaftsaktion des Dorfes geplant werden. Außerdem stellen die Ratsvertreter einen Antrag an die Stadt zur Neugestaltung des Platzes. Ein Bücherschrank kann durch die DG umgesetzt werden.
Generell wird das Schaffen zusätzlicher Treffpunkte mit Sitzgelegenheit und Miniüberdachung sowie weiterer Grünflächen angeregt. Alte Gassen sollen aufgewertet und erhalten bleiben. Eine bessere Laternenausleuchtung wird gewünscht.
Auch der Friedhofsweg soll erneuert werden.
Vorgehen: Das Friedhofsamt wird angesprochen.
B) Verbesserung der Verkehrssituation
Hier hat eine Verkehrslösung für die belastete Katzemer Straße oberste Priorität. Ein Rückbau der Einbauten wird kontrovers diskutiert, ebenso eine Umgehung der Kreisstraße um Immerath zum Kreisverkehr Bellinghoven zur Entlastung der Katzemer Straße.
Vorgehen: Die Ratsvertreter stellen einen Antrag im BZA , um Lösungsvorschläge der Stadt zu hören.
Generell soll die Parksituation (z.B. Katzemer Str., Kleinend, Maar) unter die Lupe genommen werden. Die alte MZH könnte zum Parkplatz ausgebaut werden.
Vorgehen: Die Ratsvertreter stellen einen Antrag im BZA zur Erhebung der Parksituation durch die Stadt.
Ein neuer Fahrradweg soll durch einen ausreichend breiten Grundstreifen sicher von der Straße abgegrenzt sein.
Vorgehen: in Arbeit, Radweg kommt Frühjahr 2020.
Ein Straßenspiegel soll in der Post (Servatiusstraße / In Kückhoven) zur Sicherheit beitragen.
Vorgehen: Antrag an den BZA, um den Bedarf prüfen zu lassen.
Für die Zukunft erhoffen sich die Bürger das Angebot von E-Stationen.
Vorgehen: zurückgestellt.
Handlungsfeld 3 – Landschaft und Freizeitgestaltung
Rund um Kückhoven und innerhalb des Dorfes soll mehr für Radler und die Natur getan werden: Sichere Radwege werden gewünscht, vor allem nach Erkelenz für die Schüler.
Vorgehen: in Arbeit, Radweg kommt Frühjahr 2020.
Ein Obstgürtel um Kückhoven soll die Landschaft aufwerten.
Vorgehen: wird im Grün-Konzept behandelt
Zur Erhaltung der Landschaft wünschen sich die Bürger, dass nicht jede Fläche zugebaut wird. Besonders die Malter möchte man als Naherholungsgebiet erhalten bzw. ausbauen.
Vorgehen: siehe Vertrag zwischen den Naturfreunden Malter und der Stadt
Im Freizeitbereich regen die Bürger einen Trimm-Dich-Pfad für Open-Air- Fitnesstraining (Fitnessparcour) z.B. an der alten Mehrzweckhalle, einen Basketballplatz (-korb), einen Bolzplatz für ältere Kinder/Jugendliche und Laufrundwege um Kückhoven an.
Vorgehen: Diesbezüglich nimmt die DGM Kontakt zur Stadtverwaltung wegen der infrage kommenden Orte auf.
Handlungsfeld 4 – Bauen, Wohnen und Energie
Bevor neue Baugebiete entwickelt werden, schlagen die Bürger vor, erst Baulücken im Ort zu schließen.
Vorgehen: wird sowieso von der Stadt umgesetzt. Zusätzlich wurde durch die DG die Prüfung der Bebauungsverpflichtung zweier Grundstücke auf der Katzemer Str. „Kückhoven – Am Dorf“ veranlasst.
Das Gebiet hinter der Malter möchten die Kückhovener zur Verbesserung der Wohnqualität möglichst als Grünfläche erhalten.
Vorgehen: wird im Rahmen des Grün-Konzepts behandelt
Handlungsfeld 5 – Gewerbe und Versorgung
Die Bürger wünschen sich einen Ausbau der Gewerbeflächen zur besseren Nahversorgung mit Arztpraxen, Apotheke, Drogeriemarkt, Markendiscounter etc. Zur Belebung des Ortes werden auch ein Wochenmarkt und verschiedene andere Markt-Aktionen vorgeschlagen: Flohmarkt, Büchermarkt, Pflanzenbörse…
Vorgehen: Markt-Aktionen setzt DG eigenständig um. Die DG unterstützt die angestrebte Nutzungsänderung des leerstehenden Objektes am Aldi und die Ausweitung der Gewerbeflächen am Aldi bei Bedarf, wenn Kückhoven weiter wächst.
Kompetenzverteilung
Die Bürger-Vorschläge zu
· Mehrzweckhalle
· Entlastung Katzemer Straße
· Parksituation im Ort
· Umgestaltung Roter Platz
· Mülleimer Roter Platz
· Grünkonzept
· Fitness-Parcour
· Straßenspiegel
· Ausweitung der Gewerbeflächen
können nur von der Stadt bzw. mit städt. Unterstützung umgesetzt werden.
Die Bürger-Vorschläge zu
· Jugendtreff
· Neuaufteilung der Nachbarschaften
· Begrüßungsschilder/ historische Schilder
· Vorgarten-Wettbewerb
· Markt-Aktionen (Flohmarkt, Bücher-, Pflanzenbörse)
· Bücherschrank
können in Eigenregie der DG umgesetzt werden.